Der Umbau der Innenstadt ist, bildlich gesprochen, eine Operation am offenen Herzen der Stadt. Die Bauarbeiten beziehen sich auf den Bereich Siegens, der täglich von Zehntausenden Menschen frequentiert wird. Anwohner, Arbeitnehmer, Kunden und Besucher sollen trotz Baumaßnahme ihre Innenstadt erreichen können. Deshalb haben die Planer die Arbeiten in neun Phasen eingeteilt.
Los ging es im April 2012 mit Arbeiten des städtischen Entsorgungsbetriebs ESi. Im markierten Bereich der Brüder-Busch-Straße wurde der Abwasserkanal verlegt. Diese Arbeiten wurden im Juli 2012 abgeschlossen.
Ebenfalls zwischen Mai und Juli wurden in der Kölner Straße Gas- und Wasserleitungen verlegt.
Ab September 2012 erfolgte der Abriss der Siegplatte. Der Betondeckel wurde auf einer Länge von 300 m entfernt. Als Parkplatz stand die Siegplatte somit ab Juli nicht mehr zur Verfügung.
Unter- und Oberstadt blieben in dieser Phase und bis zur Fertigstellung der neuen Oberstadtbrücke über die Siegbrücke verbunden.
Die Phase 2 begann im Oktober 2012 mit dem Neubau des Straßenabschnittes Kölner Tor/Sandstraße zwischen Bahnhofstraße und Hindenburgstraße. Bis Ende Mai 2013 wurden zunächst die siegseitigen Straßenteile (Gehweg, Parkstreifen, Fahrstreifen) gebaut. Die bergseitigen Straßenteile wurden von Juni 2013 bis Oktober 2013 erneuert.
Im April 2013 begann dann die Sanierung der Stadtmauer unterhalb des Kutschenwegs. Ab Oktober 2013 wurde mit dem Umbau des Kunstwegs entlang des Siegufers begonnen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden auch die Oberflächen der Auskragungen hergestellt, auf der später einmal Außengastronomie ihren Ort haben soll.
Der Verkehr über die Sandstraße und Kölner Tor wurde während der Bauzeit nur von Süden nach Norden (Eiserfeld Richtung Weidenau) zugelassen. Aus Norden in Richtung Stadtmitte erfolgte die Umleitung über die HTS.
Im März 2013 begannen die Gründungsarbeiten an der neuen Oberstadtbrücke und die Auskragung des Kunstwegs erhielt ihren massiven Unterbau. Die Verbindung zwischen Unter- und Oberstadt war in 8 Monaten hergestellt. Endgültig fertiggestellt werden kann die Brücke erst, wenn die neue Siegbrücke fertig ist. Dann wird voraussichtlich bis Juni 2015 die letzte Gussasphaltschicht aufgetragen und die Ausstattungselemente angebracht.
Die neue Oberstadtbrücke ist im Übrigen der Ort, an dem die Standbilder von Hütten- und Bergmann, im Volksmund "Henner und Frieder", zukünftig stehen werden. Für diese Platzierung hat sich die Mehrheit der Bürger bei einer Abstimmung entschieden.
Die Stadtmauer im Bereich der Kölner Straße wurde von April 2013 bis Juni 2014 saniert.
Zwischen August 2014 und November 2014 wurde der untere Teil der Kölner Straße umgestaltet. Bis auf Höhe des Dicken Turms erhielt die Fußgängerzone einen neuen Belag aus sandgestrahltem Betonsteinpflaster. Neue Sitzbänke, Fahrradständer und Mülleimer wurden ebenfalls aufgestellt.
Während der Monate der Sperrung wurde der Fußgängerstrom jeweils über die baustellenfreie Hälfte der Kölner Straße geführt. Die Geschäfte blieben jederzeit erreichbar.
Nach dem Bau der neuen Oberstadtbrücke wurde die Siegbrücke in Angriff genommen. Ab November 2013 wurden vorbereitende Arbeiten durchgeführt, wie die Verlegung von Telekommunikations- und Versorgungsleitungen. Die an der Brücke gelegenen Geschäfte erhielten ab Oktober 2013 einen provisorischen Eingang.
Der Abriss der Siegbrücke erfolgte zwischen Februar 2014 und März 2014. Der Neubau schloss sich kurz danach an. Im Juni 2015 soll die Siegbrücke fertig gestellt werden. Dann werden die letzten Versorgungsleitungen verlegt sowie die abschließende Asphaltschicht aufgebracht sein.
In Phase 6 erfolgt die Renaturierung des Flussbetts der Sieg. Dazu musste das künstliche Betonbett entfernt werden. Die Sieg-Sohle wird mit dem vorhandenen Sohlsubstrat gemäß der europäischen Wasserrahmenrichtlinie naturnah ausgebaut.
Auf der Seite der Brüder-Busch-Straße wird die Ufermauer zwischen Siegbrücke und Oberstadtbrücke neu errichtet. Auf einer Länge von 100 Metern entsteht eine Treppenanlage, die zum Fluss hinunterführt.
In Phase 7 wird die Fußgängerzone Bahnhofstraße und die Brüder-Busch-Straße neu gebaut. Die Arbeiten erfolgen aus Rücksicht auf Anlieger und Passanten in drei Etappen.
Zunächst erhält die Bahnhofstraße einen neuen Belag und eine neue Begrünung, dazu wurden auch hier schon im Sommer 2014 Leitungsarbeiten durchgeführt. Ausgestattet wird die Fußgängerzone danach mit sandgestrahltem Betonsteinpflaster, das zur optischen Aufhellung beiträgt. Die Arbeiten in der Bahnhofstraße sollen von Frühjahr bis Herbst 2015 andauern.
Ab Sommer 2015 beginnt die Neugestaltung der Brüder-Busch-Straße. Sie wird zur Sieg-Ufer-Promenade aufgewertet und mit viel Grün und Aufenthaltsinseln ausgestattet, zuerst bis November 2015 im Abschnitt ab der Bahnhofstraße bis zur Oberstadtbrücke. Als letzter Abschnitt wird der Abschnitt zwischen Oberstadtbrücke und Hindenburgbrücke erneuert.
Für die Brüder-Busch-Straße wie auch für den Kunstweg wird ein Granitkleinsteinpflaster verwendet. Dieses Material ist besonders hochwertig und betont aus Sicht der Architekten den historischen Charakter des Sieg-Umfelds.
Bei den Stadtmöbeln, wie Bänken, Müllbehältern und Sitzgelegenheiten, hat sich die Bemusterungskommission für Ausführungen mit Holzlattung entschieden.
Ab Juni 2015 beginnen der Neubau und der daran anschließende Abriss der alten Apollobrücke. Die neue Brücke wird dann nicht mehr parallel zum Schreiber-Gebäude sondern schräg vom Apollo hinüber zur Weißmündung verlaufen und barrierefrei sein.
Die letzte Phase des Großprojektes bildet in Form eines zweiten Bauabschnitts die Neugestaltung des oberen Teils der Kölner Straße. Von August bis November 2015 werden zunächst die Versorgungsleitungen vom Dicken Turm bis hoch zu Löhrstraße erneuert. Im Frühjahr 2016 wird dann dieser Abschnitt mit dem neuen Belag versehen. Diese Baumaßnahme soll im Herbst 2016 fertiggestellt sein.
Der Zeitstrahl zeigt: Die Baumaßnahmen erstrecken sich vom Frühjahr 2012 bis Herbst 2016. Die einzelnen Schritte sind überlappend geplant. Nur dadurch kann das ehrgeizige Projekt in vergleichsweise kurzer Zeit umgesetzt werden. Zugleich hat oberste Priorität, die Innenstadt für Fußgänger und Pkw-Verkehr funktionsfähig zu erhalten. Einzelheiten zu den Abschnitten per Mausklick auf die Phasen 1 bis 9.