[09.12.2015] Mitten in Siegen auf der Oberstadtbrücke ist ein durchdringend hoher Ton zu hören, ein typisch hartes „ziiii“ oder „zriii“. Wer dann zur Sieg schaut, sieht nur noch die leuchtend türkisblaue Oberseite eines kleinen Vogels aufblitzen und ihn flach über das Wasser fliegen.

Das war der Eisvogel, den man nur mit etwas Glück beobachten kann. An den neuen Ufern in der Innenstadt ist er jetzt aber wieder häufiger gesichtet worden. Die renaturierte Sieg ist für einen Spezialisten wie den Eisvogel interessant geworden. Das zeigt einen ausreichenden Kleinfischbestand und gute Ansitzplätze für den Eisvogel an. Auch die Wasseramsel und die Gebirgsstelze, zwei typische Vögel an Siegerländer Bächen, können hier wieder bei ihrer Suche nach Insektennahrung am Ufer und sogar unter Wasser beobachtet werden. Die ehemalige Baustelle wird immer besser von der heimischen Natur, speziell der Vogelwelt, zurück erobert.

Der Eisvogel ist im Siegerland zwar verbreitet, aber nicht häufig anzutreffen: Immer wieder ist er an kleineren oder größeren Bächen und Fischteichen zu entdecken, wo er auf Jagd nach Kleinfischen geht. Diese beobachtet er von einer Sitzwarte aus und erbeutet sie im Sturzflug ins Wasser. Sein Nest baut er in einer selbst gegrabenen Brutröhre dort, wo ein Fließgewässer noch Steilufer hat.

Foto: Stadt Siegen